Blattgrade
Eine nähere Bezeichnung des Sortierungsgrades erfolgt durch Buchstabenfolgen wie: z.B. FOP oder FTGFOP. Diese
Großbuchstaben sind nur Abkürzungen. Weiß man also was diese Abkürzungen bedeuten, so läßt
sich der Sortierungsgrad benennen.
F Am Anfang oder in der Mitte der Abk. bedeutet "Flowery", es bezeichnet das jüngste Blatt noch
im Entfalten. Dieser Aufguß ist aromatisch, aber oft noch etwas dünn. Kommt der "F" zweimal in der Abk. vor
(z.B.SFTGFOP, FTGFOP), bedeutet das erste F "Fine".
O "Orange" stammt wahrscheinlich vom niederländischen oranje, d.h. königlich.
P "Pekoe" heißt weiß und deutet darauf hin, dass die helle Unterseite (weiße
Härchen) der jungen Triebe noch zu erkennen war. Das chin. Wort "Pak-ho" wurde anglisiert zu "Pekoe".
G "Golden" und
T "Tippy" bedeuten, dass helle Spitzen in der Ware sind. Die Blattspitzen enthalten wenig Gerbsäure
und werden bei der Fermentation nicht so dunkel wie andere Blatteile.
B "Broken" bedeutet, dass die Blätter vor der Fermentation zerkleinert wurden, oder dass
der Tee nach der Fermentation beim Sieben brach. "Broken teas" sind sehr ergiebig, aber geschmacklich nicht so fein wie
Blattees.
D "Dust" ist die feinste Aussiebung und ergibt sehr kräftige meist stark färbende Tees mit
großer Ergiebigkeit.
F am Ende der Abk. heißt "Fannings"; sie sind entweder die feinste Aussiebung der Blätter bei
der traditionellen Methode der Teeherstellung oder, bei der CTC-Produktion, die feinste Aussiebung nach Dust. Diese Tees
färben meist dunkel und sehr schnell, da sie dem Wasser eine große Angriffsfläche bieten. Sie werden oft
für Teebeutel verwandt. In den USA sind Fannings und Dust sehr beliebt, in Europa aber fast unverkäuflich.
S "Souchong" ist die gröbste Blattsortierung. Sie kommen hauptsächlich aus China. S in einer
Abk. wie SFTGFOP bedeutet "Special".
Die Bezeichnung der Blattgrade ist aber je nach Produktionsgebiet und Herstellungsart verschieden. In jeder Plantage werden
5-10 Sortierungsgrade getrennt. Um euch eine Vorstellung von der Vielzahl der Möglichkeiten zu geben, gibt es eine
Aufstellung der gebräuchlichen Bezeichnungen in Indien (1988).
Für die Größen sind folgende Angaben zu beachten:
Blatt 8-25 mm
Broken 1-3 mm
Fannings 0,4-1 mm
Dust unter 0,4 mm Zur
Aufstellung
Es gibt keine Norm oder Definition der Blattgrade. Gleiche Bezeichnungen variieren also nicht nur von Anbaugebiet zu
Anbaugebiet, sondern auch von Plantage zu Plantage. Auch die regionale Übereinstimmung existiert nicht mehr wie
früher. Vor wenigen Jahrzehnten galten verbindlich für die Teegärten Darjeelings folgende Bezeichnungen:
FOP (Flowery Orange Pekoe)
OP (Orange Pekoe)
P (Pekoe)
PS (Pekoe Souchong)
BOP (Broken Orange Pekoe)
BP (Broken Pekoe)
PF (Pekoe Fannings)
D (Dust)
Dieses Schema hat sich völlig verändert. Der Teekenner und -trinker muß heutzutage mehr über die einzelnen
Gärten wissen, um die Sortierungen einschätzen zu können. Der "normale" Teetrinker ist mit den Bezeichnungen
teilweise überfordert und verbindet mit den bloßen Sortierungsbezeichnungen Qualitätsbeschreibungen.
Fazit:
Es reicht also leider nicht mehr, sich nur die Abk. zu merken, um dann eine gleiche Qualität zu bekommen. Man muß
zumindest auch auf die Plantage achten. Am besten ist es immer, sich das Aussehen eines Tees einzuprägen (Hat er Golden
Tips? Wenn ja, in welchem Verhältnis? Wie sind die Blätter sortiert? Sind sie gleich groß, oder stark
unterschiedlich groß?), dadurch kann man Tee schon durch bloßes Anschauen beurteilen.
|